Standorte REMONDIS-Gruppe
Entdecken Sie die Welt von REMONDIS mit rund 1.500 Niederlassungen und Beteiligungen in über 30 Staaten.
BIOABFALLVERWERTUNG
Aus Bioabfall erzeugen wir nicht nur nachhaltigen Kompost, sondern auch klimaschonendes Biogas. Das geht am besten, wenn Obstreste, Grünschnitt und Co auch wirklich so vollumfänglich wie möglich bei uns landen. Über die braune Tonne.
Jedes Jahr werden in Deutschland 5,6 Millionen Tonnen Bioabfälle in braunen Tonnen gesammelt (Stand: 2021) und der Verwertung zugeführt. Das sind 57 Kilogramm pro Kopf und klingt erst mal viel. Tatsächlich könnte noch wesentlich mehr Bioabfall als Wertstoff genutzt werden. Vielerorts fristet die braune Tonne – obwohl gesetzlich vorgeschrieben – immer noch ein Schattendasein oder wurde sogar überhaupt nicht eingeführt. Das ist insofern ein großes Versäumnis, als es sich bei Bioabfall um einen besonders kostbaren und vielseitigen Wertstoff handelt. Aus ihm lassen sich Biogas und gütegesicherte Komposte erzeugen, die als organische Dünger oder Bodenverbesserer dienen. Mit großem Nutzen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz.
Zu Bioabfall zählen typische Küchenabfälle wie Obst- und Gemüsereste, aber auch Rasenschnitt, Blätter und Kleingehölz aus dem Garten.
In unseren modernen Bioabfallbehandlungsanlagen orientieren wir uns am besten Vorbild, das man haben kann: der Natur. Das eingehende Material, bestehend aus Inhalten der braunen Tonne, wird in aufeinanderfolgenden Stufen sowohl energetisch als auch stofflich verwertet. Es durchläuft dabei zunächst eine Vergärungsanlage zur Biogaserzeugung. Das verbleibende Material wird dann der Kompostierung zugeführt. Der Vorteil dieser sogenannten Kaskadennutzung ist eine maximale Verwertungsquote von nahezu 100 Prozent
Kaskadennutzung in der Bioabfallverwertung
Die REMONDIS-Gruppe hat in den letzten Jahren verstärkt in moderne Bioabfallbehandlungsanlagen mit kaskadenförmiger Nutzung investiert. Über unsere Spezialgesellschaft RETERRA betreiben wir derartige Anlagen unter anderem in Hegau-Bodensee und Erftstadt sowie am Standort Lippewerk in Lünen. Hier werden im großen Stil Biogas, Kompost und flüssiger organischer Dünger hergestellt. Alle drei Standorte leisten in der jeweiligen Region einen wichtigen Beitrag zur klimaschonenden Energieversorgung. Die Stromproduktion in der Anlage am Bodensee reicht zum Beispiel, um ein Drittel der Haushalte in der benachbarten Stadt Singen zu versorgen
Mehr zu unserer Spezialgesellschaft für die Bioabfallbehandlung auf reterra.de
Allein am Standort Hegau-Bodensee werden jährlich bis zu 87.500 Tonnen organische Abfälle behandelt. Hier entstehen Biogas sowie Flüssigdünger und Komposte.
Außer in Deutschland sind wir auch andernorts aktiv, um Bioabfall der perfekt nachhaltigen Behandlung zuzuführen. Unter anderem in den Niederlanden, Spanien, Polen und Australien.
Der in unseren Anlagen erzeugte Kompost ist unverzichtbarer Bestandteil einer nachhaltigen und funktionierenden Landwirtschaft. In Zeiten zunehmender Trockenheit sehen sich viele Landwirte dem Problem gegenüber, dass Äcker austrocknen und generell nicht mehr fruchtbar genug sind. Unsere Komposte wirken diesem Problem gleich auf vielfache Weise entgegen.
Der Einsatz von Kompost befördert im Boden die Bildung von Humus. Der wiederum ist essenziell für gesundes Wachstum, weil er die von den Pflanzen benötigten Nährstoffe speichern und sukzessive abgeben kann. Mehr zum Thema Humus.
Das Düngen mit Kompost und die daraus resultierende Humusanreicherung sorgen dafür, dass im Boden eingehendes Wasser nicht einfach versickert, sondern wie in einem Schwamm gespeichert wird. Mit Kompost gedüngte Böden stellen Pflanzen bis zu fünfmal mehr Wasser zu Verfügung.
Komposte weisen generell hervorragende Eigenschaften als Grunddünger auf. Sie enthalten Phosphor, Kalium, Magnesium, Schwefel und Mikronährstoffe in einem für Pflanzen ausgewogenen Verhältnis.
Standorten weltweit produziert RETERRA aus biogenem Abfall nachhaltige Komposte und Gärprodukte sowie Erden und Substrate. Das Inputmaterial kommt dabei immer direkt aus der jeweiligen Region.
Ebenfalls aus biogenen Abfällen erzeugen wir diverse Erden und Substrate. Diese sind für verschiedenste Einsatzgebiete von professionellem Anbau bis Gartenbeet geeignet, haben aber alle eines gemeinsam: Sie kommen komplett ohne den Zusatz von Torf aus. Ein ganz wichtiger Aspekt in Sachen Klima- und Ressourcenschutz. Denn Torf ist ein begrenzt vorhandener Rohstoff, der in Mooren als wichtiger Kohlenstoffspeicher dient
Torf abzubauen, bedeutet nicht nur die Zerstörung des Lebensraums von Flora und Fauna, sondern auch Raubbau an unser aller Zukunft. Dem stellen wir uns mit unserem Engagement und unseren Torfersatzprodukten ganz bewusst entgegen
sind einer der wichtigsten CO2-Speicher überhaupt. Torf spielt dabei eine entscheidende Rolle.
In den Niederladen betreiben wir eine innovative Kompost- und Vergärungsanlage mit besonderem Mehrwert im Bereich von CO2-Reduzierung und Klimaschutz. Der Clou dabei ist, dass wir CO2 als grünes CO2 separieren und speichern. Dieses wird dann zur Verfügung gestellt, um in Gewächshäusern die Luft mit CO2 anzureichern. Die Pflanzen nehmen das CO2 auf und können so besser wachsen. Später nach der Nutzung durch den Menschen führt der Weg der Pflanzen idealerweise in den Bioabfall, aus dem wiederum CO2 separiert wird. Der Kreislauf beginnt von vorn.
Die Quelle des grünen CO2 ist Rohbiogas. Bei dessen Aufbereitung zu Biomethan wird CO2 abgeleitet und verflüssigt. Das verflüssigte CO2 weist
eine Konzentration von 99 Prozent auf und lässt sich in verschiedensten Bereichen verwenden. Außer wie oben beschrieben in Gewächshäusern
kann es unter anderem auch in der Lebensmittelindustrie und weiteren Industrieanwendungen eingesetzt werden. So kann man CO2 aus fossilen
Quellen einsparen.
In Supermärkten halten immer mehr sogenannte Bioplastikverpackungen Einzug. Angeblich sollen sie kompostierbar sein und dementsprechend problemlos in den Bioabfall geworfen werden können. Ein Experiment der Deutschen Umwelthilfe (DUH) hat dieses Werbeversprechen im Jahr 2022 als Mogelpackung entlarvt. Diverse Produkte und Verpackungen aus sogenannten biologisch abbaubaren Werkstoffen (BAW) wurden einer Kompostierungsanlage zugeführt und bezüglich ihrer Kompostierbarkeit getestet. Das Ergebnis war so ernüchternd wie eindeutig. Die meisten Gegenstände sahen nach der Kompostierung nahezu unverändert aus oder – noch schlimmer – waren in kleine Stücke zerfallen. Diese sind dann im Kompost nicht mehr zu erkennen und verunreinigen ihn irreparabel.
So sieht ein angeblich kompostierbarer Bioplastikteller nach drei Wochen in der Kompostierungsanlage aus.
Problematisch an Bioplastikprodukten ist nicht nur, dass sie mitnichten bio und kompostierbar sind, sie führen Verbraucherinnen und Verbraucher
auch nachweislich in die Irre. Menschen entscheiden sich treuen Glaubens für Artikel mit dem Siegel „biologisch abbaubar“, weil sie damit Gutes
für die Umwelt tun wollen. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Die Deutsche Umwelthilfe fordert deshalb ein „gesetzliches Werbeverbot zur
Kompostierbarkeit von Bioplastik-Verpackungen und -Produkten“. Wir als REMONDIS sind auch gegen BAW, denn je besser der Bioabfall ist, umso
besser wird der Kompost.